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Was ist Trockeneis?

Trockenes Eis?

Auch wenn sich die beiden Komponenten des Wortes in der Theorie gegenseitig ausschließen, macht es doch eben die Besonderheit des Trockeneises aus. Denn im Gegenzug zu herkömmlichen Eis wird Trockeneis nicht aus gefrorenem Wasser, sondern aus purem CO2 hergestellt. Hierzu wird ein Verfahren benutzt, bei dem man flüssiges CO2 in einen Kolben laufen lässt, in welchem es dann mit 180 bar gepresst wird, wodurch es seinen Aggregatzustand von flüssig zu fest ändert. Dabei fällt die Temperatur des Trockeneises auf -78°C ab und darf nur noch mit entsprechenden kälteisolierten Schutzhandschuhen angefasst werden. Anschließend kann man das Eis je nach Bedarf in Pellets, Nuggets oder in Blöcke formen. Da das Eis nicht auf Wasserbasis hergestellt wird, ist der „Schmelzvorgang“, also die Sublimation, rückstandslos, weil das Trockeneis vom festen in den gasförmigen Zustand wechselt.

Das fertige Produkt kann man dann auf viele Arten verwenden. Seinen größten Nutzen findet das Trockeneis in der Industrie: Ob zum Kühlen in der Metallverarbeitung oder bei der Industriereinigung, bei einer Temperatur von -78°C erweist sich Trockeneis als wahrer Helfer.

Doch mit steigendem Bekanntheitsgrad finden Trockeneisprodukte vermehrt auch den Weg in Privathaushalte. Bei Geburtstagsfeiern, Camping oder zum Catering, in gut isolierten Behältern reichen schon kleinste Mengen aus, um Lebensmittel und Getränke tagelang zu kühlen.

Wussten Sie...

  • Trockeneis wurde nicht erfunden. Vielmehr wurden 1835 zum ersten Mal die Eigenschaften des festen CO2 entdeckt und in den 1920ern schließlich kommerziell produziert.
  • Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Trockeneis zur Kühlung und Herstellug von Eis benutzt, lange bevor in den Haushalten Elektrizität verfügbar wurde.
  • Trockeneis ist unpolar und hat ein Dipolmoment gleich Null. Außerdem besitzt es eine sehr niedrige thermale und elektrische Leitfähigkeit.
  • Trockeneis schmilzt nicht, es sublimiert. Das bedeutet, dass das Eis vom festen in den gasförmigen Zustand wechselt.
  • Es ist der gleiche Stoff, der Getränke kohlensäurehaltig macht.
  • Trockeneis ist nicht giftig, aber die Oberfläche ist so kalt, dass es nicht ohne Handschuhe angefasst werden sollte.
  • In der Molekularküche wird Trockeneis immer beliebter - die Effekte können sich sehen lassen!
  • Auch im Gesundheitswesen gewinnt Trockeneis an Bedeutung. Die Anwendungen reichen von Cold Caps in der Chemotherapie bis hin zu verschiedenen cryogenischen Anwendungen in der Kosmetik.

Sicherer Umgang mit Trockeneis

Handhabung und Lagerung

  • Kohlendioxidgas wirkt durch Verdrängung der Luft erstickend.
  • Geeignete Schutzkleidung tragen! Trockeneis kann bei Hautkontakt Erfrierungen (Kaltverbrennungen) hervorrufen.
  • Trockeneis nicht in geschlossenen Räumen lagern oder anwenden, bei der Anwendung für ausreichende Lüftung sorgen.
  • Zur Aufbewahrung von Trockeneis nur dafür bestimmte Lagerbehälter benutzen, Behälter zur Lagerung von Trockeneis dürfen niemals dicht verschlossen sein, da es sich langsam in Gas umwandelt, auch wenn der Behälter gut isoliert ist. In einem nicht isolierten gasdichten Behälter kann der Druck schnell ansteigen bis der Behälter „explodiert“.
  • Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
  • Trockeneis darf nicht in den Mund genommen werden.

Transport

Trockeneis darf in Fahrzeugen nur transportiert werden, wenn es räumlich vollständig vom Fahrzeugführer und Insassen getrennt ist. Volle Trockeneisbehälter nur mit verschlossenem Deckel transportieren. Behälter vor dem Transport aufrecht stellen und gegen Verrutschen oder Umfallen sichern. Eine deutlich erhöhte Atemfrequenz, ein Gefühl der Atemlosigkeit und der Erschöpfung in einem Bereich, in dem mit Kohlendioxid oder Trockeneis umgegangen wird, sind normalerweise Anzeichen für eine Überschreitung der zulässigen Kohlendioxid-Konzentration. Vorbeugungsmaßnahmen sind erforderlich.

Wie funktioniert Trockeneisstrahlen?

Die Reinigung mit Trockeneis ist eine neuartige Technologie, um schwer zu reinigende Materialien schonend und schnell zu reinigen.  Ähnlich wie beim Sand- oder Sodastrahlen wird beim Trockeneisstrahlen das Medium mit hohem Druck auf die zu reinigende Stelle gestrahlt. Aber hier hören die Ähnlichkeiten auch schon auf. Trockeneis ist nicht abrasiv, das bedeutet, dass die Verschmutzung nicht “abgekratzt” wird. Vielmehr führen die geringen Temperaturen von -78°C dazu, dass  die Oberfläche herunterkühlt, wodurch die Verschmutzung schockgefrostet wird, und schließlich mit dem starken Luftdruck abgetragen wird. Anschließend sublimiert das restliche Trockeneis von gereinigten Objekt, und der übrig gebliebene Schmutz kann aufgekehrt werden.

Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung der Cold Jet Deutschland GmbH.

Vorteile der Trockeneisreinigung gegenüber anderen Reinigungsmethoden

  • Trockeneis ist ein nicht-abrasives, nichtleitendes, nicht entflammbares Strahlmedium
  • Durch den Verzicht von sekundären chemischen Reinigungsmitteln entfallen Auflagen vom Umweltamt
  • Das zu reinigende Objekt muss nicht heruntergekühlt werden, Maschinen können größtenteils ohne vorherige Demontage vor Ort gereinigt werden
  • Die Reinigung funktioniert ohne Wasser, daher sind Maschinerien keiner Feuchtigkeit ausgesetzt
  • Unser Trockeneis ist lebensmittelecht und somit auch für den medizinischen Bereich sowie die Lebensmittelindustrie zugelassen
  • Das Reinigungsverfahren ist besonders umweltfreundlich, da der Atmosphäre kein zusätzliches CO2 zugefügt wird
  • Das Verfahren ist zeitsparend und minimiert so den Produktionsstillstand
  • Es eignet sich vor allem für die Reinigung kleiner Bohrungen, Fugen oder anderer schwer erreichbarer Stellen

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